Sehr geehrtes BDO-Mitglied,

die Orientierungsdebatte am 27. Januar im Bundestag zum Thema allgemeine Impfpflicht gegen die Corona-Pandemie hat u.a. gezeigt, dass …

  • viele Abgeordnete noch unentschieden sind, wie sie sich bei einer Abstimmung entscheiden sollen,
  • viele wollen ihre Entscheidung auch von der Ausgestaltung und der Umsetzung einer Impfpflicht abhängig machen,
  • ein wichtiges Element scheint dabei auch die Einrichtung eines Impfregisters zu sein, was bisher von Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach abgelehnt wird.

Als BDO sind wir der Auffassung, dass wir aus der gefühlten Dauerschleife von Infektionswellen ohne eine deutlich höhere Grundimmunität der Bevölkerung nicht herauskommen werden. Trotz aller Informationsangebote und Impfkampagnen wurde dieses Ziel bisher nicht erreicht. Aktuell (31. 1. 2022) haben etwas über 75 % der Bevölkerung eine erste Impfdosis erhalten. Benötigt wird jedoch eine Quote von 90 – 95 % mit mindestens zwei Impfdosen.

Viele der Organtransplantierten haben trotz bereits einer vierten oder fünften Impfung keinerlei oder zu wenige Antikörper, um gegen eine Infektion mit SARS-CoV-2 geschützt zu sein.

Daher kann nur eine allgemeine Impfpflicht für eine deutlich höhere Impfquote und den notwendigen Schutz unserer Betroffenengruppe sorgen. Vielleicht ist die Impfpflicht auch für manche Impfverweigere eine Möglichkeit ohne Gesichtsverlust aus der Situation herauszukommen.

Eine berufsbezogene oder auch eine altersgruppenspezifische Impfpflicht reicht für das Ziel der hohen Grundimmunität nicht aus.

Auch das von manchen Abgeordneten (u.a. vom FDP-Abgeordneten Dr. Andrew Ullmann) in die Diskussion eingebrachte Stufenmodell von einer Impf-Aufklärungspflicht der Ungeimpften durch Ärzte und bei dann noch immer noch nicht ausreichender Impfquote eine Impfpflicht ab 50 Jahren würde dazu führen, dass wir wertvolle Zeit verlieren, in der sich neue Virusvarianten entwickeln können und weitere Menschen am und mit dem Virus sterben werden, sowie im Herbst wieder schwere Einschränkungen für alle Bereiche der Gesellschaft notwendig werden. Von vielen weiteren medizinischen, psychosozialen und wirtschaftlichen Folgen ganz zu schweigen.

Um eine mögliche Mehrheit der Bundestagsabgeordneten für eine allgemeine Impfpflicht zu gewinnen, bitten wir Sie, dass Sie die Bundestagsabgeordneten Ihres Wahlkreises anschreiben.

AfD-Bundestagsabgeordnete sollten nicht angeschrieben werden. Diese wird man nicht beeindrucken und damit auch nicht umstimmen können.

In der beigefügten Datei finden Sie Hinweise und weitere Informationen, die für das Schreiben an die Abgeordneten wichtig sind und wie Sie Ihre Wahlkreisabgeordneten finden können. Es wäre schön, wenn Sie uns bei dieser Aktion aktiv unterstützen würden. Je mehr Betroffene schreiben, desto größer ist die Chance, dass wir mit unserem Anliegen Erfolg haben werden.

Eine Bitte noch zum Schluss: Bitte teilen Sie uns mit, wen Sie angeschrieben haben und mailen uns nach Möglichkeit Ihren Brief. Die Kenntnis des Briefes hilft uns bei der Formulierung möglicherweise weiterer erforderlicher Stellungnahmen und für den Fall, dass wir zu der bevorstehenden Anhörung eingeladen werden sollten.

Vielen Dank.

Ihr Bundesverband der Organtransplantierten e.V.

 

Anlagen als Download verfügbar:

  • Hinweise und Informationen zum Schreiben des Briefes
  • BDO-Stellungnahme zur allgemeinen Impfpflicht vom 23. 1. 2022
  • Plenarprotokoll zur Orientierungsdebatte am 26. 1. 2022