Erstes Angehörigen-Treffen nach Corona
Marion Strobl
Nachdem in den letzten Jahren die Angehörigen-Treffen aus diversen Gründen leider ausfallen mussten, haben wir uns sehr darüber gefreut, dass wir in diesem Jahr endlich wieder ein Treffen für Angehörige von Organtransplantierten und Wartepatient:innen durchführen konnten. Vom 7. bis 8. Oktober durften wir die Teilnehmer:innen in der neu bezogenen Geschäftsstelle in Seesen begrüßen.
Unsere Teilnehmerzahl war bewusst auf maximal sechs Angehörige begrenzt, um ausreichend Zeit für den Austausch und das Teilen ihrer Geschichten zu bieten. Dies ermöglichte einen intensiven Erfahrungsaustausch und schuf eine Atmosphäre des Vertrauens und des respektvollen Miteinanders.
Das Wochenende begann am Samstagmittag nach einer herzlichen Begrüßung und einer Stärkung mit Kaffee und Kuchen. In dieser entspannten Umgebung entwickelte sich schnell eine enge Bindung zwischen den Teilnehmenden, da alle ein Familienmitglied hatten, das bereits eine Organtransplantation hinter sich hatte. Dies ermöglichte den Austausch von Erfahrungen, sei es im Umgang mit Kliniken, Ärzt:innen und Pflegepersonal, im Freundeskreis oder innerhalb der Familie. Dabei wurde immer wieder mit vielen Emotionen erzählt, wie das Leben trotz der Schwierigkeiten weitergeht und wie tiefgreifend die Gefühle immer noch beeinflusst werden. Erfolge, Glücksmomente, Rückschläge, Lachen und Weinen waren oft dicht beieinander. Wir möchten an dieser Stelle herzlich Herrn Pastor Strack danken, der uns in seiner Funktion als Psychotherapeut an diesem Tag unterstützend zur Seite stand.
Am Abend beim gemeinsamen Essen war die Stimmung fast schon ausgelassen und die Gespräche vielschichtig; auch das hat letztendlich gutgetan. Leider hat der Wirt dann um 22 Uhr „den Laden dichtgemacht“ und so zogen sich alle Teilnehmer:innen zurück, um in Ruhe über die Geschehnisse des Tages nachzudenken.
Am zweiten Tag ging es nach dem gemeinsamen Frühstück im Hotel wieder zurück zur Geschäftsstelle. Dort wurde noch einmal an die Themen des ersten Tages angeknüpft, Wünsche geäußert und Resümees gezogen. Ein gemeinsamer Spaziergang durch Seesen bildete den Abschluss unseres Angehörigen-Treffens.
„Hierbei bekamen wir auch viel positives Feedback von den Teilnehmenden. So sagte Klaus Mälteni: Ich habe mich auf dem Angehörigentreffen ausgesprochen wohlgefühlt. Die Gelegenheit, die Geschichten und Erfahrungen der anderen Teilnehmer:innen kennenzulernen, war äußerst beeindruckend und inspirierend. Es war eine wertvolle Erfahrung, von anderen Angehörigen zu hören und zu verstehen, wie sie mit den Herausforderungen umgegangen sind. Ich möchte dem BDO meinen herzlichen Dank aussprechen für seine unermüdliche Arbeit bei der Organisation solcher wichtigen Veranstaltungen. Ihre Unterstützung und Hingabe bedeuten viel für uns Angehörige, und ich bin sehr dankbar für diese Gelegenheit des Austauschs und der Gemeinschaft.“
Und Christine Nappa betonte:
„Es war eine absolut großartige Erfahrung, Menschen mit ähnlichen Schicksalen kennenzulernen. Wir alle haben tiefgreifende Erfahrungen im Bereich der Gesundheit gemacht und uns auf persönlicher Ebene dadurch miteinander verbunden gefühlt. Besonders hervorheben möchte ich die außergewöhnliche Betreuung durch Ralf Strack, den Psychotherapeuten. Seine einfühlsame Begleitung hat dazu beigetragen, dass wir uns verstanden und in unserer Geschichte wahrgenommen gefühlt haben. Diese Unterstützung war von unschätzbarem Wert und hat mir persönlich sehr geholfen. Ich kann jedem empfehlen, einmal an einem solchen Treffen teilzunehmen. Es ist eine einzigartige Gelegenheit, von anderen zu lernen, Kontakte zu knüpfen und sich in einer Gemeinschaft zu engagieren, die ähnliche Herausforderungen bewältigt.“
Der Abschied war herzlich und alle hatten das Gefühl, wertvolle Zeit miteinander verbracht zu haben. Wir freuen uns über die positiven Rückmeldungen und wünschen allen Teilnehmenden weiterhin viel Kraft und alles Gute auf ihrem Weg. Wir freuen uns jetzt schon auf das Treffen 2024.