Lebensboten-Verleihung an Junge Helden e.V.

Eine Auszeichnung für Menschenliebe

Am Freitag, den 19. Juli 2024, erhielt der Verein Junge Helden e.V., vertreten durch Angela Ipach, Anna Barbara Sum und Nicolas Höfer, im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung im DoubleTree by Hilton Hannover die Skulptur “Lebensbote”, eine Auszeichnung für Menschenliebe des Bundesverbandes der Organtransplantierten e.V. (BDO).

“Mit der Verleihung des Lebensboten möchten wir Menschen und Organisationen ehren, die sich mit außergewöhnlichem Einsatz und kreativen Ideen für die Organspende einsetzen und das Thema kontinuierlich in die Gesellschaft tragen. Unser Ziel ist es, die Situation der auf eine Transplantation Wartenden und ihrer Familien durch mehr Organspenden zu verbessern. Als bundesweiter Selbsthilfeverband für Transplantationsbetroffene würdigen wir das Engagement der Jungen Helden und möchten ihnen für ihren vielfältigen Einsatz für die Organspende danken,” erklärte Sandra Zumpfe, Vorsitzende des Bundesverbandes, in ihrer Ansprache beim Festakt anlässlich der Verleihung des Lebensboten an die Jungen Helden.

Nach Auffassung des BDO-Vorstandes gelingt es den Jungen Helden mit ihren innovativen Ideen, das Thema Organspende in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken und insbesondere junge Menschen dazu zu bewegen, über die Organspende nachzudenken. So hat das Organspende-Tattoo OptInk eine völlig neue Zielgruppe angesprochen. “Nicht für jede/n ist eine Tätowierung etwas, aber für diejenigen, die sich gerne tätowieren lassen, ist das OptInk-Tattoo eine großartige Möglichkeit, ein Statement für die Organspende zu setzen,” erklärte Sandra Zumpfe. Sie fügte hinzu: “Als ich von dem Tattoo gehört habe, war mir sofort klar, dass ich es mir stechen lasse, weil ich es für mich eine großartige Möglichkeit finde, sich für alle sichtbar für die Organspende zu committen.”

In seiner Laudatio hob Thomas Biet, Kaufmännischer Vorstand der Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO), die besonderen Leistungen und den kreativen Ansatz der Jungen Helden hervor. Er betonte, wie wichtig es ist, dass sich Organisationen wie die Jungen Helden unermüdlich für die Aufklärung und Förderung der Organspende einsetzen. „Es ist eine Kunst, über einen langen Zeitraum für eine Sache zu brennen, und Sie brennen bereits seit 20 Jahren für diese Sache und bringen die PS auf die Straße!“ so Biet.

Dr. Matthias Kaufmann, Geschäftsführender Arzt Region Nord der DSO, sprach zur aktuellen Situation der Organspende und unterstrich die Bedeutung kontinuierlicher Aufklärung und Sensibilisierung in der Bevölkerung. „Denn eines zeigen die Zahlen ganz deutlich,“ hob Kaufmann hervor, „das Problem liegt vor allem in der fehlenden schriftlichen Erklärung zur Organspende.“ Fehle diese, entscheiden sich Angehörige in den meisten Fällen gegen eine Organspende.

Eva Michel vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte präsentierte den aktuellen Stand und ein erstes Zwischenfazit zum Organspende-Register, welches eine zentrale Rolle in der zukünftigen Verwaltung und Dokumentation von Organspenden spielen soll. Auch bei Ihrem Vortrag wird klar, das Register kann nur ein Erfolg werden, wenn wir es weiterhin bewerben. Sie versicherte auch, dass das Register als Widerspruchsregister funktionieren könnte.

Unter dem Titel „Wir sagen Danke!“ schilderten Luisa Huwe und Milena Karlheim ihre persönlichen Erfahrungen mit Organspenden und die lebensverändernde Bedeutung dieser Spenden. Luisa Huwe, die seit fünf Jahren mit einem Spenderherzen lebt, sprach über die schwierigen Zeiten, die sie vor und nach ihrer Transplantation durchlebte. Milena Karlheim teilte ihre berührende Geschichte von der Herztransplantation ihres Vaters und ihren eigenen Transplantationserfahrungen (Herz und Niere), die ihr Leben und das ihrer Familie stark geprägt haben. Beide drückten ihre tiefe Dankbarkeit gegenüber ihren unbekannten Spendern aus, betonten die wichtige Rolle der Aufklärung und des Engagements für die Organspende und dankten dem Verein JUNGE HELDEN für deren unermüdlichen Einsatz in diesem Bereich.

In ihrer Danksagung für die Auszeichnung beschrieb Angela Ipach die Motivation der Jungen Helden, die vor allem immer noch durch die bereits verstorbene Mitgründerin Claudia Kotter getragen wird. „Sie wollte ohne moralischen Zeigefinger die Bereitschaft zur Organspende erhöhen,“ betonte Ipach, die Schwester von Kotter. „Ich danke dem BDO für diese Auszeichnung und meinen Mitstreiter, dass sie jeden Tag den Geist von Claudia weiterführen.“

Der BDO zeichnet seit 2008 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens mit der Skulptur “Lebensbote” – ein Symbol für Menschenliebe – aus. “Auf diese Weise ehren wir Menschen, die den Gedanken der Organspende in der Öffentlichkeit vertreten und sich somit dem gesellschaftlich sensiblen und schwierigen Thema vorbildlich angenommen haben,” so Sandra Zumpfe.

Zu den nun 14 mit dem “Lebensboten” ausgezeichneten Persönlichkeiten gehört auch der amtierende Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier. Die Auszeichnung ist auch als Aufforderung an jede Einzelne zu verstehen, sich mit dem Thema Organspende auseinanderzusetzen, eine Entscheidung zu treffen und diese zu dokumentieren.

Der “Lebensbote” wurde von der herztransplantierten Künstlerin Antje Grotelueschen (Rügen) entworfen. Sie stellt jede Keramik-Skulptur einzeln mittels der alten japanischen Brenntechnik “Raku” her. So ist jeder Lebensbote in Form und Farbe individuell, wie auch jeder Organspender, Organempfänger und jede geehrte Persönlichkeit.

Matthias Mälteni, stellvertretender Vorsitzender des BDO, schloss die Veranstaltung mit abschließenden Worten und betonte nochmals die Wichtigkeit des Engagements und der Aufklärung im Bereich der Organspende.

 

Dank an den Paritätischen Wohlfahrtsverband Niedersachsen e.V.

Wir sind dem Paritätischen Wohlfahrtsverband Niedersachsen e.V. zutiefst dankbar für seine finanzielle Unterstützung bei der Verleihung des Lebensboten. Der Verband setzt sich leidenschaftlich für soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit ein, indem er eine Vielzahl von sozialen Diensten und Unterstützungen bietet, die auf die Bedürfnisse der Gemeinschaft abgestimmt sind. Sein Engagement für die Förderung des ehrenamtlichen Engagements und die Stärkung von Gemeinschaftsinitiativen hat wesentlich dazu beigetragen, dass unsere Veranstaltung ein Erfolg wurde. Ihr kontinuierliches Bestreben, eine vielfältige und demokratische Gesellschaft zu fördern, in der jeder Mensch würdevoll leben kann, inspiriert uns alle. Wir schätzen diese Partnerschaft sehr und freuen uns darauf, auch in Zukunft zusammenzuarbeiten, um unsere gemeinsamen Ziele zu erreichen.

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